HP PageWide Enterprise Color MFP 586dn im Test

Mit dem PageWide Enterprise Color MFP 586dn nehmen wir eine der spektakulärsten Neuerscheinungen, die HP in den letzten Jahren im Drucker-Segment herausgebracht hat, unter die Lupe. Spektakulär zunächst, weil HP die PageWide-Technologie erst Mitte 2016 mit Einführung von sechs PageWide-Modellen endgültig als neue Drucktechnik vorgestellt hat.Und spektakulär natürlich, weil der PageWide Enterprise Color MFP 586 der zur Zeit schnellste
und komfortabelste MFP ist, den HP im Business-Bereich anbietet.

Dafür kostet das Gerät in der kleinsten Version aktuell auch stolze 1899,00 €. Gedacht ist es für Unternehmen mit 5 bis 15 Mitarbeitern und einem Druckaufkommen von 2000 bis 7500 Seiten im Monat.

Page-Wide hat sich durchgesetzt

Das Prinzip des festen seitenbreiten Druckkopfs kennen wir schon von den Officejet Pro X-Modellen, die HP 2013 auf den Markt brachte: Statt bewegliche Druckköpfe über das Papier zu jagen, zieht ein PageWide-Drucker den Bogen einfach unter dem Druckkopf hindurch. Der bedruckt nämlich mit seinen über 42.000 Farbdüsen alle Buchstaben und Zeichen einer Zeile gleichzeitig und spart damit richtig viel Zeit.

Läuft doch! PageWide repariert sich selbst

Ein Prinzip, das auch für das hohe Tempo des Enterprise-Druckers verantwortlich ist – und nicht nur dafür: Je länger wir das Multifunktionsgerät strapazieren, desto mehr merken wir auch, wie das integrierte Wartungs-Management arbeitet. Um eine einheitliche Druckqualität und Funktionalität sicherzustellen, wartet sich der Drucker nämlich selbst. Er überprüft laufend seine Farbdüsen und ersetzt fehlerhafte oder verstopfte selbstständig durch benachbarte Düsen. Wie viele das im Laufe unserer Tests gewesen sind, können wir nur raten. Sicher ist allerdings: Der PageWide druckt und druckt und druckt – und das ohne erkennbare Qualitätseinbußen. Respekt!

Höchste Reichweiten durch neue Anordnung der Patronen

Kritisierten wir bei der PageWide 300er-Serie noch, dass es keine XL-Patronen zur Reduzierung der Seitenpreise gibt, so liegt die Sache bei den 500er-Modellen erfreulich anders. Denn hier hat HP Patronen entwickelt, die mit besonders hohen Kapazitäten punkten und laut Hersteller bis zu 2,5-mal mehr Seiten schaffen als Standardpatronen. Möglich wurde das durch eine Änderung in der Konstruktion des Druckers: Saßen die Farben bisher direkt über dem Druckkopf, so wurden sie für die PageWide Enterprise 500-Serie ausgelagert. Sie sitzen nun neben dem Druckkopf, womit die gesamte Breite des Geräts genutzt wird und mehr Platz für größere Patronen entsteht.

Die Patronen sind größer, die Seitenpreise sinken rapide

HP unterscheidet bei den PageWide-Patronen sogar zwischen hoher Reichweite (11.000 Seiten in Schwarzweiß, 10.000 Seiten in Farbe) und sehr hoher Reichweite (20.000 bzw. 16.000 Seiten). Für Betriebe, die täglich große Druckvolumen bewältigen müssen, sollte sich das auf Dauer bezahlt machen! Ob die angegebenen Zahlen der Druckwirklichkeit entsprechen, testen wir mit den ganz großen Patronen. Und tatsächlich: 20.000 Seiten sind kein Verkaufsmärchen, sondern Realität. Bei einem empfohlenen Verkaufspreis von 178,49 € macht das knapp 1 Cent pro Seite, in Farbe sind’s dann auch keine 2 Cent. Zahlen, bei denen der stolze Gerätepreis sofort ein bisschen weniger wehtut. Schade nur, dass diese Patronen noch nicht im Lieferumfang enthalten sind!

Die Druckqualität: satte Töne, professioneller Gesamteindruck

Die neuen Tintenpatronen für die HP PageWide-Modelle halten, was der Hersteller verspricht: Unempfindlich gegenüber Wasser und Textmarker sind die Ausdrucke allemal, und auch in Sachen Verschmieren und Verwischen bestehen sie unsere Prüfung mit Bravour. Optisch fällt – wie so oft bei den typischen pigmentierten Original HP Tinten – die hohe Schwarz- und Farbsättigung der Dokumente auf. Vor allem im Bereich der Schwarzweiß-Ausdrucke sorgt das für präzise Kanten und angenehm trennscharfe Konturen.

Geschwindigkeit ist seine Königsdisziplin

Gegenüber den „Einsteigermodellen“ der 300er- und 400er-Serie hat HP das Drucktempo nochmals gesteigert: Bis zu 50 Seiten pro Minute soll der PageWide Enterprise drucken, und dieses Versprechen kann das Gerät in unserem Belastungstest locker halten. Da scheint es fast überflüssig, auch den sogenannten Office-Modus (der qualitativ für den Büroalltag völlig ausreicht) noch auszuprobieren. Wir tun es natürlich trotzdem – und werden Zeugen seines 75-Seiten-pro-Minute-Druck-Marathons. Das schafft kein Farblaserdrucker.

Beidseitiges Scannen: blitzschnell und ziemlich komfortabel

Egal, ob einseitig oder beidseitig: Der PageWide Enterprise Color MFP 586 scannt 44 Seiten pro Minute in Schwarzweiß und 40 Seiten in Farbe. Dabei beeinflussen sicherlich die zwei Scanzeilen das Tempo positiv – ein Plus, das übrigens alle neuen PageWide-Drucker für sich verbuchen können. Auch für kniffligere Scan-Aufgaben bietet HP komfortable Lösungsmöglichkeiten: Über den mit 20,3 cm großzügig bemessenen schwenkbaren Farb-Touchscreen können wir Daten eingeben, Dokumente optimieren und anpassen oder auch Scans mit integriertem OCR in bearbeitbaren Text übertragen.

Positiv fällt auf, dass der Multifunktionsdrucker auch multitaskingfähig ist: Wir können nicht nur Druckaufträge in die Warteschlange setzen, sondern auch mehrere Funktionen gleichzeitig verwenden. Heißt: Während noch gedruckt wird, können wir schon scannen oder kopieren!

Papierzufuhr: Bis auf 2050 Blatt sind drin

Dass HP die 500er-Serie in Sachen Papierfach üppig ausstattet, war bei der hohen Druckleistung des Geräts zu erwarten. Alle drei Modelle können mit bis zu drei Papierkassetten arbeiten und ihre Reichweite damit bis auf 2050 Blatt aufrüsten – eine deutliche Steigerung gegenüber den Einsteigerserien.

Was sich im Verlauf unserer Tests als besonders nützlich erweist, sind die neuen anpassbaren Papierführungen.  Sie sorgen dafür, dass die Ausdrucke im Ausgabefach von beiden Seiten gehalten werden, und stellen sicher, dass das Papier auch bei hohem Durchsatz korrekt sortiert und gestapelt wird.

Zentrale Verwaltung und erweiterte Sicherheitslösungen

Die Sicherheits- und Verwaltungssoftware ist eines der wichtigsten Verkaufsargumente für den PageWide MFP. Neu ist das nicht: Die erweiterbare HP Open Extensibility Plattform zum Beispiel (OXP), die Druck- und Imaging-Funktionen direkt auf dem Server installiert und verwaltet, stellte HP schon 2010 vor. Zusammen mit dem Management-Tool HP Web Jetadmin lässt sich damit das Rollout neuer Anwendungen zentral über den Unternehmensserver steuern. Neu in der Enterprise-Klasse ist hier die Programm-Kombination „FutureSmart Firmware“, die Sicherheitsfunktionen für Integritätsprüfungen ebenso umfasst wie die automatische Fehlerbehebung auf BIOS-Ebene.

Für Unternehmen wird das zweifellos interessant sein – auch weil die Themen Datenschutz und Sicherheitslücken so aktuell sind wie nie. Zusatzkosten verursacht der Download von HP Web Jetadmin nicht. Allerdings erfordert es möglicherweise ein FutureSmart Service Pack-Update, um alle Funktionen zu aktivieren.

Modell-Varianten und Fazit

Der PageWide Enterprise Color MFP 586dn ist die günstigste der drei MFP-Varianten. Das Modell 586f, ein sogenanntes 4-in-1-Modell, schlägt aktuell mit 2169,00 € zu Buche, kann dafür aber auch faxen. Noch ein bisschen mehr – nämlich 2639,00 € – müssen wir für den Enterprise Color Flow MFP 586f hinblättern. Dafür verfügt der aber auch über zusätzliche „erweiterte Workflow-Funktionen“, und die sieht man ihm auf den ersten Blick an: Unter dem riesigen Farb-Touchscreen befindet sich eine ausziehbare Tastatur, die aus dem Multifunktionsdrucker schon fast einen eigenen Arbeitsplatz macht. Beeindruckend!

Allen gemeinsam sind die sensationell niedrigen Seitenkosten bei Patronen mit sehr hoher Reichweite, die den hohen Anschaffungspreis deutlich relativieren. Büros und Unternehmen, die viel drucken und eine hochqualitative und dauerhaft wirtschaftliche Lösung suchen, werden mit der PageWide 500er-Serie sicherlich auf ihre (niedrigen) Kosten kommen. Was das Drucktempo betrifft, haben sie den Schwarz-Weiss Laserdrucker sowieso längst überholt!